Kommunikationshilfen für nicht-verbal kommunizierende Kinder

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Kommunikationshilfen für nicht-verbal kommunizierende Kinder: Nonverbale Kommunikation bei Kindern unterstützen

Nonverbale Kommunikation bei Kindern ist ein wichtiges Thema, insbesondere für Eltern, Pädagogen und Betreuer, die mit nicht-verbal kommunizierenden Kindern arbeiten. Diese Gruppe von Kindern kann aufgrund von Entwicklungsstörungen, neurologischen Erkrankungen oder der Sprachverzögerung nicht auf verbale Sprache zurückgreifen. Daher ist es entscheidend, alternative Kommunikationswege zu finden, um deren Bedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen.

Was versteht man unter nonverbaler Kommunikation?

Nonverbale Kommunikation beinhaltet alle Formen der Kommunikation, die ohne Worte stattfinden. Dazu gehören Gestik, Mimik, Körperhaltung, Blickkontakt und Tonfall. Bei Kindern, die nicht in der Lage sind, verbal zu kommunizieren, spielen diese nonverbalen Signale eine besonders wichtige Rolle, um ihre Emotionen, Bedürfnisse und Hintergründe zu vermitteln.

Nonverbale Kommunikation bei nicht-verbal kommunizierenden Kindern

Bei Kindern, die in ihrer verbalen Kommunikation eingeschränkt sind, werden nonverbale Kommunikationsstrategien zu einer lebenswichtigen Ressource. Sie können ihre Bedürfnisse durch einfache Gesten, Symbole oder durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln ausdrücken. Diese Formen sind unentbehrlich, um Missverständnisse zu vermeiden und die emotionale Bindung zu stärken.

Arten von Kommunikationshilfen für nicht-verbal kommunizierende Kinder

1. Gebärdensprache

Gebärdensprache ist eine bewährte Methode zur Unterstützung der nonverbalen Kommunikation bei Kindern. Sie beruht auf Gesten, die bestimmte Wörter oder Phrasen darstellen. Kinder, die Schwierigkeiten mit gesprochener Sprache haben, finden in der Gebärdensprache oft eine effektive Form des Ausdrucks. Eltern und Fachpersonal können grundlegende Zeichen lernen, um gemeinsam mit dem Kind zu kommunizieren.

Vorteile der Gebärdensprache

  • Fördert die kognitive Entwicklung und hilft, Sprachverständnis aufzubauen.
  • Einbindung in den sozialen Kontext, da die Kommunikation mit Gleichaltrigen verbessert wird.
  • Ermöglicht es Kindern, komplexe Gedanken und Gefühle auszudrücken.

2. Bildsysteme wie PECS (Picture Exchange Communication System)

Eine gängige Strategie in der nonverbalen Kommunikation bei Kindern sind Bildsysteme, wobei das PECS (Picture Exchange Communication System) besonders weit verbreitet ist. Bei PECS lernen Kinder, ihre Wünsche und Bedürfnisse durch spezielle Karten mit Bildern auszudrücken. Sie geben ein Bild einer gewünschten Tätigkeit oder eines Objekts an eine andere Person und erhalten das passende Objekt oder eine Reaktion auf diese Kommunikation.

Wie PECS funktioniert

Das System basiert auf einem sechsstufigen Modell:

  1. Bild übergeben: Das Kind übergibt das Bild des gewünschten Objekts.
  2. Bildwahl: Das Kind wählt zwischen zwei oder mehreren Bildern.
  3. Bildkonstruktion: Das Kind setzt mehrere Bilder für komplexere Aussagen zusammen.
  4. Vollständige Sätze bilden: Bilder werden in Kombination mit kurzen Sätzen verwendet.
  5. Beantwortung einfacher Fragen: Das Kind reagiert auf Anfragen mittels Bildauswahl.
  6. Spontane Kommunikation: Die Fähigkeit des Kindes, von sich aus Bilder zu wählen und zu kombinieren, wird gefördert.

Vorteile von PECS

  • Fördert die Unabhängigkeit des Kindes, da es lernt, gezielt zu kommunizieren.
  • Erleichtert den Übergang zur gesprochenen Sprache bei manchen Kindern.
  • Flexibel und leicht modifizierbar, um an die individuellen Bedürfnisse angepasst zu werden.

3. Unterstützte Kommunikation mit technischen Hilfsmitteln

Für viele Kinder bieten technische Hilfsmittel, wie Kommunikations-Apps, spezielle Tablets oder Sprachcomputer, eine effektive Möglichkeit, ihre Gedanken und Wünsche auszudrücken. Diese Geräte sind in der Lage, visuelle Reize oder Schrift in gesprochene Wörter umzusetzen und ermöglichen es so, dass Kinder mit ihren Peers, Lehrern oder Eltern in Dialog treten können.

Beliebte Unterstützungsgeräte

  • Kommunikations-Apps, wie Proloquo2Go oder Tobii Dynavox, die Bild- und Textsymbole in Sprache umwandeln.
  • Spezialisierte Tablets, die angepasst an die motorischen und kognitiven Fähigkeiten des Kindes entwickelt sind.
  • Sprachcomputer, die über Touchscreens oder Augensteuerung bedient werden können.

Effektivität technischer Kommunikationshilfen

Eine Studie von Millar et al. (2020) zeigt, dass technische Kommunikationshilfen bei 75 % der Kinder positive Fortschritte in deren Fähigkeit zur aktiven Teilnahme an sozialen und schulischen Aktivitäten bringen. Diese Tools unterstützen die Kinder nicht nur in der Kommunikation, sondern fördern auch das Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit.

Die Rolle von Betreuern und Eltern im nonverbalen Kommunikationsprozess

Eltern und Betreuer spielen eine entscheidende Rolle im Lernprozess und bei der Anwendung der Kommunikationshilfen für nicht-verbal kommunizierende Kinder. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Erwachsene kontinuierlich und proaktiv mit den Kindern arbeiten und dabei Geduld und Einfühlungsvermögen aufbringen.

Schaffung einer förderlichen Kommunikationsumgebung

Ein wesentlicher Schritt zur Unterstützung der nonverbalen Kommunikation bei Kindern ist das Schaffen einer Umgebung, die für alternative Kommunikationsmethoden förderlich ist. Dazu gehören:

  • Visuelle Hilfsmittel wie Bildkarten und Gebärdenplakate in der häuslichen Umgebung bereithalten.
  • Regelmäßige Interaktionen mit dem Kind, um sich in Gebärdensprache und Bildkommunikation zu üben.
  • Positives Verstärken von Versuchen des Kindes, zu kommunizieren – auch wenn die Methoden noch nicht vollständig beherrscht werden.

Fragen und Antworten zur nonverbalen Kommunikation bei Kindern

Hier beantworten wir einige der häufigsten Fragen zu Kommunikationshilfen für nicht-verbal kommunizierende Kinder:

Wie lange dauert es, bis ein Kind die nonverbale Kommunikation erlernt?

Das hängt stark vom individuellen Kind ab. Während einige Kinder schnelle Fortschritte machen und innerhalb von Wochen oder Monaten erste Erfolge sehen, benötigen andere längere Zeit. Geduld und kontinuierliche Unterstützung sind hierbei entscheidend.

Kann nonverbale Kommunikation die verbale Kommunikation ersetzen?

Nonverbale Kommunikation ist oft eine ergänzende Fähigkeit, die das Verbale unterstützen kann. In einigen Fällen, wie bei stark beeinträchtigten Kindern, kann sie jedoch eine dauerhafte Hauptform der Kommunikation bleiben. In beiden Fällen verbessert sie die Lebensqualität des Kindes erheblich.

Welche Rolle spielen Bewegung und Spiel in der nonverbalen Kommunikation?

Bewegung und Spiel sind für viele Kinder natürliche Wege, um nonverbal mit anderen zu interagieren. Durch Tanz- oder Bewegungsspiele werden oft wichtige kommunikative und soziale Fähigkeiten entwickelt. Der spielerische Kontext erleichtert es Kindern, Neues zu erlernen und dennoch Spaß dabei zu haben.

Schlussfolgerung: Den Kommunikationsweg von Kindern stärken

Nonverbale Kommunikation bei Kindern ist ebenso vielfältig wie entscheidend. Von Gebärdensprache über Bildsysteme wie PECS bis hin zu technischen Hilfsmitteln gibt es viele Möglichkeiten, die Kommunikation eines Kindes zu unterstützen und zu verbessern.

Eltern, Pädagogen und Betreuer müssen sich darüber im Klaren sein, dass jede Methode auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes abgestimmt sein sollte. Die langfristige, kontinuierliche Begleitung dieses Prozesses ist entscheidend, um dem Kind die bestmögliche Chance zu geben, sich auszudrücken und am täglichen Leben teilzunehmen.

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